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Interview zur aktuellen Lage der Werbeartikel-Branche

Veröffentlicht am: 14.02.2023

… mit J.A.N. Promotion – Brand Solutions

Ausgabe / Redaktion
Datum: 18.12.2022

Srishti Sharma - Account Executive

SRISHTI SHARMA

ACCOUNT EXECUTIVE | J.A.N. Promotion GmbH

0043/ 1/ 416 55 96 – 208
s.sharma@jan-promotion.at

Wie verlief das Geschäftsjahr 2022 für Sie aus unternehmerischer Sicht?

2022 war für uns ein Top-Jahr, indem wir unser Umsatzziel weit übertroffen haben. Es ist uns gelungen mit innovativen Produkten zu punkten und eine Vorreiterrolle in Sachen hochwertige und nachhaltige Werbeartikel einzunehmen.

Aktuell freuen wir uns über eine sehr hohe Nachfrage. Wir führen das auf die steigenden Preise und die teilweise eingeschränkte Warenverfügbarkeit zurück sowie den Zugewinn vieler Kunden durch einen erlahmten Mitbewerb nach all den Themen der letzten Jahre. Wer mit unternehmerischem Weitblick handelt, deckt sich zu Recht jetzt mit strategischen Werbeartikeln ein, die derzeit noch zu relativ moderaten Preisen erworben werden können. In der heutigen Zeit zählt für viele Kunden nicht länger nur ein günstiger Preis, sondern die soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit sind ebenso für die Entscheidung maßgebend. Auf dem Werbemittelsektor steigt die Nachfrage hier stetig an. Für größere Mengen und Sonderanfertigungen zu starken Preisen punkten nur erfahrene größere Fernost Importbetriebe mit Warenkontrollen, Büros vor Ort, Zertifikaten und Kennzeichnungssicherheit, da schon immer noch der Preis freilich bei großen Mengen eine große Rolle spielt, aber vertrauensvolle und verlässliche Partnerschaften gefragt sind, die das Image von Industrie- und Gewerbe nicht beschädigen. Billiger „Ramsch“ mit Risiko ist bald auszuschließen.

Welche Herausforderungen für die Werbeartikelbranche sehen Sie gegenwärtig?

Wir beobachten zurzeit eine sehr dynamische Marktentwicklung. Wie viele andere Branchen macht uns die aktuelle Wirtschaftslage Kopfzerbrechen. Es ist absehbar, dass sich mittelfristig eine Marktbereinigung in unserer Branche vollziehen wird, da die Inflation alle trifft, das Geld knapper wird, der Konsum in allen Bereichen zurückgeht und Investitionen vorsichtig getätigt werden.

Inflation, steigende Energiekosten, Rohstoffmangel und Fachpersonalmangel führen unweigerlich zu höheren Produktkosten und Wartezeiten. Wir bei J.A.N. Promotion setzen aber täglich alle Hebel in Bewegung, um die Preise für unsere Kunden möglichst niedrig zu halten.

Lieferengpässe, Inflation und Ukraine-Krieg verursachen weltweit Probleme. Wo drückt der Schuh besonders?

Elektroteile sind schwer zu beschaffen, aber auch hochwertiges Baumwoll- und Polyestergarn. Zusätzlich müssen wir hier einen Preisanstieg von bis zu 10 Prozent einkalkulieren. Hinzukommen 

Transportengpässe und höhere Transportkosten. Unterm Strich profitieren wir aber von unserem Image als etabliertes, verantwortungsvolles Unternehmen und sehen jede Krise als Chance, unseren innovativen Unternehmergeist unter Beweis zu stellen.

Importprodukte mit längeren Lieferwegen und energieintensive Produkte wie Keramik und Glas. Diese Entwicklung birgt aber das Potenzial, verstärkt auf lokale Werbeartikel zu setzen. Durch die verstärkte Sensibilisierung des Konsumenten sind nachhaltig produzierte Werbegeschenke aus der Region gefragt wie nie.

Darüber hinaus ist Papier – durch die energieintensive Produktion – besonders stark von der Preissteigerung betroffen. Deshalb wird auch der Herstellungsaufwand von Katalogen immer mehr zum Thema und die Neubewertung von Akquise und Produktneuvorstellungen ohnehin. In Zeiten von Datenschutz, Onlineübersättigung und knappen, stressigen Zeitfenstern bleibt nur wenig Spielraum, um sich zu behaupten. 

Diese massive Kostenzunahme ist von unserer Seite nicht zu stemmen, sodass wir – wie die gesamte Werbeartikel-Branche – an einer Anhebung unserer Produktpreise nicht vorbeigekommen sind. Grundsätzlich herrscht aber seitens unserer Kunden großes Verständnis dafür, wobei aber schon die Quantitäten gesenkt werden.

Welche Maßnahmen setzen Sie, um inflationsbedingten Herausforderungen entgegenzuwirken?

Wir bieten ein facettenreiches Sortiment an, welches wir ständig erweitern. Außerdem punkten wir mit der kompletten Dienstleistung rund um unsere Werbeartikel. Durch erstklassigen Service und originelle Sonderanfertigungen sind wir für die Zukunft bestens gerüstet. 

Trotzdem beeinflusst die Teuerung natürlich auch bei J.A.N. sämtliche Unternehmensbereiche. Wir haben aber Strategien gefunden, um die Preise für unser Kunden so moderat wie möglich zu halten, indem wir beispielsweise im Einkauf beachtliche Synergieeffekte durch einen engen Zusammenschluss mit unseren Partnern erzielen. 

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten neigen manche Unternehmen dazu, ihr Budget für Werbeartikel zu kürzen. Ist das der richtige Weg?

Eine Krise kann nur gemeistert werden, wenn ein solides Werbebudget aufrechterhalten bleibt.

Modern denkende Unternehmen leben diese Unternehmensstrategie vor, indem sie auch in schwierigen Zeiten ganz gezielt in nachhaltige, sinnstiftende Werbegeschenke investieren.

Das Bewusstsein für die Verantwortung der Umwelt gegenüber steigt rund um den Globus. Parallel dazu wächst die Nachfrage nach klimaneutralen Werbeartikeln. 

Im Wettbewerb um Kunden werden aus unserer Branche jene zu den Gewinnern zählen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen und ihr Unternehmen zukunftsfit positionieren. Das bedeutet, verstärkt nachhaltige Werbeartikel entwickeln, die als Markenbotschafter für einen hohen Imagegewinn sorgen und nicht gleich wieder im Mülleimer landen. 

Inwiefern hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf Ihr Unternehmen?

Glücklicherweise mussten wir nur vorübergehend einen Absatz-Einbruch in einigen Exportmärkten in Kauf nehmen. Flexibilität und die schnelle Anpassung an Veränderungen am Markt sind hier das Gebot der Stunde. Wir sollten die gegenwärtige Problematik auch als Chance sehen, bestehende Abhängigkeiten kritisch zu hinterfragen. Die Lage bleibt aber angespannt und es herrscht große Unsicherheit. In verschiedenen Exportmärkten hat der Krieg zu einer vorübergehenden Abschwächung der Nachfrage geführt. In Wahrheit ist alles teurer geworden – Sprit, Inlandtransport, Versicherungen, Wasser, Logistik usw.

Wie wird sich die Werbeartikel-Branche künftig weiter entwickeln?

Unsere Aufgabe ist es, Marken klar zu positionieren und Botschaften zu vermitteln.

Laut einer Studie aus Frankreich bleiben Werbeartikel zu 80 Prozent in Erinnerung, andere Medien nur zu 15 Prozent. Diese hohe Erfolgsquote und die Effizienz von Werbegeschenken sollten wir künftig besser kommunizieren. 

Wir verkaufen nicht nur Werbeartikel, sondern sind als Marketing- und Kommunikationsagentur wichtige strategische Partner. Diesen Weg gilt es konsequent weiterzuverfolgen.

Haptische Werbeartikel sind keine Wegwerfprodukte und deshalb gegenüber crossmedialen Kampagnen mit Werbeflyern Prospekten ganz klar im Vorteil. Diese sowie auch Rundfunk und Online-Medien unterliegen hohen Kosten, einer großen Streuung und wenig Treffsicherheit.

Haptische Werbeträger assoziieren Wertschätzung, sie sind Sympathieträger und schaffen Verbindung bzw. Mehrwert in deren Funktion als Alltagshelfer oder sind saisonal praktisch. Noch dazu sind sie oft sehr nah am Kunden (Hosentasche). 

Mit haptischen Markenbotschaftern lässt sich mittlerweile mit weniger Budget und strategischem Einsatz noch mehr Erfolg erzielen.

Welche Werbeartikel werden 2023 im Trend liegen?

Ganz klar nachhaltige Produkte! Und zwar echte Nachhaltigkeits-Produkte, die ihren Namen auch verdienen. Damit ist gemeint, dass Umwelt- und Klimafreundlichkeit entlang der kompletten Supply Chain im Auge behalten werden müssen. Nicht nur das Endprodukt steht im Fokus, sondern der komplette Produktionsprozess, die Herkunft der Rohmaterialien, Transport und Verpackung. Freilich bleiben innovativen Produkte immer gefragt – vorwiegend im IT-Bereich.

Wo liegen die Schwächen Ihrer Branche in puncto Nachhaltigkeit?

Das Nachhaltigkeits-Thema wird von vielen immer noch auf die leichte Schulter genommen. Unglaubwürdiges Greenwashing ist leider ein weit verbreitetes Phänomen. 

Gefragt ist, die konsequente Umsetzung einer klugen Nachhaltigkeits-Strategie. Wir müssen die Aufmerksamkeit auf Produkte richten, die wiederverwendbar oder recycelbar sind und die einer modernen Kreislaufwirtschaft entsprechen. Oder Produkte die aus wiederverwendeten oder recycelten Materialien hergestellt sind. Faire Bio-Zutaten, vegane Köstlichkeiten, plastikfreie Verpackungen oder auch der CO2-Ausgleich mit Klimaschutzprojekten zählen dazu. 

Hier besteht großer Nachholbedarf in unserer Branche. Die gesellschaftspolitische Sensibilisierung ist mittlerweile enorm, sodass kein Unternehmen mehr an diesem Thema vorbeikommt.

Wichtig ist es, Kunden von der gewinnbringenden Entscheidung für nachhaltige Produkte zu überzeugen. Denn im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung des Merchandisings macht sich diese Investition gleich mehrfach bezahlt. Auch wird man mittlerweile von den Medien gezwungen diesen Weg zu beschreiten, ansonsten kann schnell eine negative Image Kampagne folgen. 

Inwiefern spielt die zunehmende Digitalisierung in der Werbeartikel-Branche eine Rolle?

Digitalisierung ist längst auch in der Werbeartikel-Branche angekommen. Wir beobachten ständig die Trends und nutzen das volle Potenzial der Digitalisierung, um unsere Prozesse und Systeme zu optimieren. Ein modernes ERP/CRM-System mit prozessoptimierten Schnittstellen zählt beispielsweise dazu. Unsere Kunden profitieren durch rasche und bequeme Bestellmöglichkeiten, Flexibilität und kürzere Lieferzeiten. Es ist bedeutsam, für unser Kunden ganzheitliche Einkaufsprozesse für die strategische und operative Produktbeschaffung anzubieten.

Wir investieren laufend in die Automatisierung & Digitalisierung der Produktion in unseren europäischen Standorten. Die Digitalisierung und Automatisierung der Logistik und des Imports in Ost-Europa, als auch in Irland wird laufend ausgebaut. Mit Themen wie „Made in Europe“ treffen wir bei unseren Kunden exakt ins Schwarze.

Wie hoch schätzen Sie den Stellenwert von Messen in Ihrem Business ein?

Uns liegt der persönliche Kontakt mit unseren Kunden sehr am Herzen. Messen sind eine optimale Gelegenheit, um individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und langfristige Beziehungen aufzubauen. Parallel ist ein reibungsloser Online-Service, der technisch auf dem neuesten Stand ist, von großer Bedeutung. Es ist aber auch zu argumentieren, dass die momentane Euphorie wieder raus zu dürfen, sicher nicht nachhaltig ist in dem Sektor und man bei Messen einsparen wird. Gerade in diesem Bereich wird man den übertriebenen Transport- und Flugverkehrsaufwand kritisch beobachten. 

Welche Visionen haben Sie für J.A.N. Promotion für das Jahr 2023?

Innovationskraft liegt uns seit jeher im Blut. Diese Stärke wollen wir ausspielen, um langfristig die Marktführerschaft bei nachhaltigen, hochwertigen Werbeartikeln zu übernehmen. Wer der Branche einen Schritt voraus sein will, muss innovative Werbegeschenke entwickeln, die aus der Masse hervorstechen und einen unübersehbaren Mehrwert liefern. Werbeartikel sehen wir als modernes Sprachrohr eines Unternehmens, als emotionaler Sympathieträger und als Bereicherung mit hohem Nutzfaktor.

Wir stellen fest, dass unser Full-Service-Angebot rund um haptische Werbeartikel bei unseren Kunden sehr gut ankommt. Aus diesem Grund planen wir mit neuen Mitarbeitern in Marketing und Vertrieb unser Angebot und Service auf ein noch höheres Level zu heben.

Die Neubewertung der Chancen und Risiken bestehender Abhängigkeiten und Unsicherheiten wird für die Branche mittelfristig bedeutsamer sein als die derzeitigen Probleme einzelner Absatzmärkte. 

Die vergangenen zwei Jahre haben uns aber auch gezeigt, wie wichtig die Beschaffung von Ware, deren Logistik, Verfügbarkeit und freilich der Online-Bereich sind. 

Der Mix bei J.A.N. im Zusammenspiel mit gutem Kundenkontakt und Online-Service ist wesentlich.

Wir scharren bereits mit vielen spannenden Ideen in den Startlöchern und freuen uns auf kommende Herausforderungen!

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